Ich kann jedem nur empfehlen so einen Austausch mit zu machen

Valentina Gruber aus Mengen war im Sommer 2016 zum Gegenaustausch in Valdivia/ Chile.
Am 1. August 2016 hob unser Flieger von Frankfurt ab. Nach einem Zwischenstopp in Madrid und einem weiteren 13-stündigen Flug landeten wir in Santiago. Von da ging es dann mit einem kleineren Flugzeug nach Valdivia. Am Flughafen wurden wir alle herzlichst von unseren Gastfamilien in Valentina beim Gegenaustausch in ChileEmpfang genommen und jeder fuhr mit den Seinenin das „neue“ Zuhause für sechs Wochen. Am nächsten Tag stand auch schon unser erster Schultag an. In der Schule wurden wir alle herzlich aufgenommen. Es stimmt, dass die Chilenen viel offener sind als wir Deutschen. So wird man bei der Begrüßung mit Küsschen auf die Backe begrüßt. Zwar konnten alle Deutsch sprechen, man bemühte sich jedoch, auf Spanisch mit uns zu kommunizieren.

Das Erste, das mir in der Schule aufgefallen ist, dass die Klasse, nicht so wie bei uns von einem Lehrer unterrichtet wird, sondern gleichzeitig von zwei. Es gibt viele Unterschiede zu Deutschland. So wird in den Schulen grundsätzlich eine Schuluniform getragen.

Und da Mitte des 19. Jahrhunderts viele Deutsche nach Valdivia ausgewandert sind, werden manche Tugenden, die in Deutschland kaum mehr üblich sind, bis heute eingehalten. So wie in machen Familien das gemeinsame Mittagessen. Da meine Gastfamilie nicht weit von der Schule entfernt wohnt, gingen wir jeden Tag in der Mittagspause nach Hause zum Essen mit Salat, Suppe, einem Hauptgericht und manchmal auch noch einen Nachtisch. Dann trifft sich die ganze Familie einmal ganz in Ruhe, bevor alle wieder in die Schule oder zum Arbeiten gehen.

Ein großer Unterschied zu Chile sind auf jeden Fall die Entfernungen. Deutschland kann man innerhalb von zehn Stunden durchqueren. In Chile sieht es anders aus. Hier braucht man schätzungsweise die fünffache Zeit. Auch das Landschaftsbild ist ein total anderes. Auf der einen Seite liegt der Ozean, auf der anderen die Anden mit vielen Vulkanen. Mein persönliches Highlight war, als wir mit der Schule nach Corralco zum Snowboarden fuhren. Wer kann schon von sich sagen, dass er in den Sommerferien auf einem Vulkan snowboarden war.

Unter der Woche war ich mit meiner Austauschschülerin in der Schule und ich bekam einen guten Einblick in den chilenischen
Alltag. Am Wochenende besuchten wir verschiedene Sehenswürdigkeiten. Wir waren u.a. auf Familienbesuch in Osorno, ferner in Frutillar, einer Stadt an einem riesigen See, in Puerto Varas oder auch beim Wandern. Mit der Fähre ging es nach Corral, einer Stadt mit einer spannenden Geschichte. Dort sahen wir in Strandnähe Delfine im Wasser spielen.

Beim  Abschied auf dem Flughafen flossen auch die Tränen. Die Oma meiner Austauschschülerin meinte beim Abschied, dass ich jetzt eine Großmutter in Chile habe. Ich schreibe immer noch mit meiner Austauschschülerin und habe vor, wenn ich mit der Schule fertig bin, wieder nach Chile zu reisen.

Ich kann jedem nur empfehlen so einen Austausch mit zu machen. Chile ist ein wunderbares Land mit vielen tollen Menschen, einer vielfältigen Kultur und einer sehr leckeren Küche.