Freiwilligenjahr im Altersheim in Peru (Teil 1)

Als Eva Carbonera Happel im Frühjahr 2016 das Abitur in der Tasche hatte, reiste sie in die peruanische Stadt Cusco, um dort ein Jahr als Freiwillige in einem Altersheim zu arbeiten. Zwei Jahre zuvor hatte sie an dem von Schwaben International organisierten fünfwöchigen Schüleraustausch nach Peru teilgenommen.

Altersheim im peruanischen CuscoEva schrieb in ihrem Prospekt, mit dem sie um Spenden für ihren Freiwilligendienst geworben hatte: „Für mich war schon lange klar, dass ich nach dem Abitur ein Jahr im Ausland verbringen möchte, um eine andere Kultur und Sprache besser kennenzulernen, mich weiterzuentwickeln, selbstständiger zu werden und um gleichzeitig das Bewusstsein zu haben, etwas Sinnvolles zu tun“. Zu 75 Prozent wird der Freiwilligendienst durch das Programm „weltwärts“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert (www.weltwaerts.de). Die restlichen 25 Prozent müssen von der Entsendeorganisation aufgebracht werden. In Evas Fall ist das der gemeinnützige Verein Amntena e.V. (www.amntena.de). Schwaben International unterstützte Eva mit einer Spende von 100 Euro.
Im November schickte uns Eva ihren ersten Bericht. Nach einem anfänglich etwas holprigen Arbeitsstart hat sie sich inzwischen gut eingelebt und kennt ihre Arbeit. In dem von Schwestern betriebenen Heim gibt es für die zirka 160 alten Menschen jeweils eine Kranken- und Gesundenstation für Männer und Frauen. Eva arbeitet zusammen mit zwei Kolleginnen auf der Krankenstation für Frauen. Über ihre Omis und Opis schreibt sie, dass sie „größtenteils echt super nett und liebenswürdig (sind) und wenn man sich mit ihnen unterhält oder ihnen einen Gefallen tut, kann man sich vor Küsschen und guten Wünschen und vor allem Süßigkeiten kaum retten. Mit einigen kann man sich echt gut unterhalten, mit anderen eher schwer oder gar nicht, weil sie nur Freiwilligenjahr im AltersheimQuechua reden oder nicht mehr wirklich sprechen können, mit anderen kann man gut Quatsch machen.“
Evas Arbeitstag beginnt um 7:00 Uhr in der Frühe und endet um 16:00 Uhr. Sie hilft den alten Frauen beim Waschen, Anziehen und Kämmen, füttert diejenigen, die nicht mehr alleine essen können, sie räumt die Tische ab und kehrt den Raum aus, bevor sie die zu Betreuenden an die frische Luft bringt. Dann werden die Betten gemacht und es wird die Wäsche aufgehängt. Nachmittags bleibt Zeit für gemeinsame Spiele oder einen kurzen Besuch auf der Männerstation. Nach drei Monaten schreibt Eva: „Ich kann mich wirklich nicht über meine Arbeit beschweren, es macht mir Spaß. Und vorher konnte ich mir nicht vorstellen, wie die Arbeit in einem Altenheim ist. Ich bin da mehr oder weniger reingerutscht, hatte mich irgendwie voll auf Kinder/Jugendliche eingestellt. Aber ich bin echt froh, dass ich hier gelandet bin.“
Auch sonst fühlt sie sich in Cusco wohl, vermisst manchmal nur die Natur ein wenig. An den Wochenenden treffen sich die neu gewonnen Freundinnen und Freunde, deutsche Freiwillige und Einheimische, machen Ausflüge oder entspannen einfach faul zu Hause.