Dora aus Ungarn über den Sprachaufenthalt und die Zeit bei Familie Matschke aus Rangendingen 2015

Nach vier Wochen in Deutschland ist es schwer, meine Gefühle in Worte zu kleiden. Was fühle ich jetzt eigentlich? Auf jedem Fall Freude – ich freue mich über diese schöne Zeit. Stolz –  ich bin stolz auf mich, dass ich in neuen, fremden Situationen bestehen konnte. Dankbarkeit dafür, dass ich als eine 16-jährige Ungarin die Möglichkeit bekommen habe, Deutschland kennen zu lernen. Entspanntheit – Ja, mein Hauptziel in Deutschland war möglichst viel zu lernen und das habe ich auch getan, Dora aus Ungarn beim Sprachaufenthalt in Haigerlochaber es blieb Zeit auch für das Vergnügen und die Ablenkung. Zufriedenheit – Als ich vor Monaten davon geträumt habe, was ich mir von diesem Sprachaufenthalt verhoffe, habe ich damit gar nicht gerechnet, dass alle diese Träume in Erfüllung gehen. Aber um auch ein negatives Gefühl zu nennen: Ich vermisse alles, was in Deutschland war.
In Ungarn hatte ich mein gewohntes Leben aber in Deutschland hat auf mich die totale Unbekanntheit gewartet. Ich habe alle meine alten Gewohnheiten geändert und „ein neues Leben angefangen”. Doch einige Tage waren genug, mich 900 km weit von meinem Elternhaus zu Hause zu fühlen. Plötzlich war nichts mehr so fremd, ich habe mich an die Neuheiten gewöhnt.
Ich bin jeden Tag früh aufgestanden, um im Juli mit dem Bus in ein deutsches Gymnasium zu fahren (in Ungarn haben wir nur bis Mitte Juni Schule und ich wohne 2 Minuten von meiner Schule entfernt). Am Anfang war ich in meiner neuen Klasse in Verlegenheit, aber nach einer Weile konnte ich Freundschaften schließen und die Pausen sind in guter Stimmung abgelaufen. Nach der Schule bin ich „nach Hause” gefahren und habe meinen Gasteltern beim Mittagessen über meinen Tag berichtet. In Ungarn hätte ich nach dem Essen meine Hausaufgaben geschrieben, aber in Deutschland wurde viel weniger aufgegeben, also jeden Nachmittag konnte ich etwas unternehmen. Am Anfang habe ich nur im Dorf „Expeditionen durchgeführt”, später habe ich dank meiner Gästekarte mit dem Bus das ganze Land Baden-Württemberg entdeckt. Die Wochenenden hat die ganze Gastfamilie zusammen verbracht und viel Spaß gehabt.
An gute Dinge kann man sich rasch gewöhnen, so war es auch in meinem Fall. Vier Wochen gehen aber schnell vorbei und der Abschied tut immer weh.
Doch in meinem Koffer habe ich nicht nur meine Kleidungsstücke und kitschige Mitbringsel nach Ungarn mitgebracht, sondern meine schöne Erinnerungen, alles was ich in Deutschland gelernt habe, alle meine Erfahrungen. Diese Sachen können nie von mir gestohlen werden, sie bleiben in meinem Herzen für immer.
Vielen Dank für Schwaben International, für meine Gastfamilie und für meine Eltern, die mir dieses Abenteuer ermöglicht haben.