Unser Gast aus Peru ist nun längst wieder zu Hause…

… und es zeugt nur sehr wenig davon, dass Angela bei uns war. Was auf jeden Fall bleibt, ist die nette Danksagung in unserem Gästebuch und natürlich viele Fotos. Die Zeit mit Angela (13 Jahre) verging wie im Flug. Unsere Tochter Jumana, mein Mann und ich holten sie am 6. Januar in Leipzig vom Bahnhof ab. Sie saß mit einem Freund im Zug, von dem sie sich noch schnell verabschieden musste. Verstohlen wischte sie sich Unser Gast aus Peruein paar Tränen aus dem Gesicht und wirkte ansonsten sehr gefasst. Nach mehr als 6 Stunden Zugfahrt war Angela sehr hungrig und unser erster Besuch galt Mc Donalds auf dem Hauptbahnhof. Dann ging es nach Halle, unserem Wohnort.
Der erste Abend zu Hause war ruhig und wir lernten uns in Gesprächen ein wenig kennen. Wir erzählten von unseren Plänen für die nächsten Tage und Wochen. Ein wenig erzählte Angela auch von ihrer Familie, aber wir wollten lieber nicht so viel fragen, damit gar nicht erst großes Heimweh aufkommt.

Unser erster gemeinsamer Ausflug ging nach Moritzburg. Angela lernte bei diesem Ausflug gleich noch ihre ältere Gastschwester (die bereits ihre eigene Familien hat) kennen.
In Moritzburg besuchten wir die Aschenbrödel Ausstellung im Schloss. Der gleichnamige Film ist immerhin ein „Muss“ in der Weihnachtszeit und Jumana und Angela sahen ihn dann im Anschluss.

Es folgten noch einige andere wunderschöne Ausflüge, nach Erfurt, Berlin und sogar gemeinsam mit dem Kinderchor Halle in den Harz. Dann kam der heiß ersehnten Schnee und Temperaturen bis zu minus 26 Grad. So konnte Angela bei uns zum ersten Mal im Leben rodeln gehen und Schneefotos ohne Ende machen. Schlittschuhlaufen auf dem Seeburger See wurde sogar zu einem extra Höhepunkt.
Am Schluss des Aufenthaltes in Halle stand noch ein Besuch der ältesten Schokoladenfabrik Deutschlands- die „Halloren – Fabrik“ auf dem Programm.

Der Schulbesuch verlief ohne Probleme. Wenn ich sie nach ihren Erlebnissen in der Schule gefragt habe, dann hörte ich immer, dass alles gut war.
Zweimal hatte sie auch Gelegenheit, in Kurzvorträgen ihr Land vorzustellen. Im Spanischunterricht war Angela gefordert und konnte viele positive Impulse geben. Ihre Klasse organisierte eine tolle Abschiedsparty an ihrem letzten Schultag.

Wir alle haben dazugelernt, uns auf Menschen aus einem anderen Kulturkreis einzulassen. Gerade für unsere jüngere Tochter war es sehr schön, die zwar zwei ältere Schwestern hat, doch eine Gastschwester in ihrem Alter war eine ganz neue und positive Erfahrung. Die Mädchen haben sich sehr gut verstanden, nicht nur sprachlich. Und sie haben es wiederum auch geschafft, sich voneinander abzugrenzen, sich gegenseitig ihre Freiräume gegönnt. Inwieweit sie kleine oder größere Geheimnisse ausgetauscht haben, vermag ich nicht zu sagen.

Am Ende hat uns auch Angela vermittelt, das sie hier in Deutschland Erfahrungen gemacht hat, die sie sonst nicht bekommen hätte. Nun sind wir gespannt, wie oft wir von ihr hören bzw lesen werden. Vielleicht klappt es, dass Jumana sie im nächsten Jahr in Peru besuchen kann. Der Wunsch besteht immerhin“