Die Lehrer Big Band aus Bayern war mit fast 60 Personen auf Tournee in Brasilien
Vom 30. März bis 14. April 2012 ging es für die Lehrer auf eine Konzertreise, die von Schwaben International organisiert wurde. Sichtlich beindruckt von der schönen Reise mit großartigen Erlebnissen und Eindrücken schildert Friedrich Held nach der Rückkehr der Gruppe in einem kurzen Bericht die Höhepunkte ihres Aufenthaltes, den wir nachfolgend auszugsweise veröffentlichen.
„In Florianopolis, unserem Zielflughafen stiegen wir in unerwartet komfortable Busse ein. Man konnte es sich hier liegestuhlähnlich bequem machenund die vielen Buskilometer waren mehr Erholung als Anstrengung. Hilario, der Fahrer des ersten Busses mit pommerischer Herkunft, verdient unser höchstes Lob. Stets war er hilfreich um uns besorgt, dachte und plante mit, zeigte uns die besten Rastätten und war ein souveräner Fahrer, der noch heute kein Navi benötigt.
Die 1850 gegründete Stadt Blumenau war unsere erste Reisestation. Im Hotel Himmelblau fanden wir eine angenehme Bleibe. Der deutsch geprägte Ort mit Fachwerkhäusern und vielen deutsche Namen an Geschäften und Straßenschildern bildete den „sanften“ Einstieg in die brasilianische Hemisphäre. Melita, unsere dortige Kontaktperson, hatte unser sonntägiges Konzert bestens vorbereitet und stand uns stets hilfreich und voller Energie zur Seite.
In der Kleinstadt Timbo mit ihren zahlreichen deutschen und italienischen Einwanderern spielten wir vor vielen Zuhörern bei einer Open-Air-Veranstaltung auf dem Marktplatz. Auch dort fühlten wir uns sehr willkommen und unsere Musik stieß auf großes Interesse beim Publikum.
Entre Rios, nächstes Reiseziel unserer Big Band, ist ein überaus sauberer und wohlorganisierter Ort mit freundlichen Bewohnern, die die Tradition ihrer ursprünglichen, für unsere Ohren aber ungewohnten deutschen Dialekten ungebrochen pflegen. Die tüchtigen Einwohner haben es in den 60 Jahren seit ihrer Einwanderung weit gebracht. Unser Konzert fand in einem Kulturgebäude statt, das sich so manche deutsche Kleinstadt wünschen würde. Das örtliche Museum lohnt in jedem Falle einen Besuch. Es führte uns die Geschichte der Bewohner und ihre mitgebrachten Traditionen in eindrucksvoller Weise vor Augen.
Weiter ging es nach Iguacu. (…) Je weiter man sich dem Talende näherte, desto grandioser zeigte sich das Naturschauspiel der Wasserfälle in seiner ganzen Größe und Gewalt. Einige von uns schlossen sich einer Floßfahrt an, zwar nicht billig, aber absolut lohnend. Hier fühlte man die kindliche Freude am Nass, fuhren die Schlauchboote doch bis in die Wasserfälle hinein und fegten mit Vollgas über Wellen und Kurven.
(…) In Sao Paulo waren wir wieder als Musiker aktiv. Unser Kontaktinstitut hatte in vorbildlicher Weise die Auftritte in den zwei großen Unidades vorbereitet. Diese Schulzentren sind mit allem ausgestattet, was man sich als Lehrer wünscht, allerdings erschlägt einen fast die Größe. Der Höhepunkt unser Auftritte fand im Club Atlantico statt, einem Treffpunkt von Geschäftsleuten und niveauvollen Menschen mit deutschsprachigen Wurzeln. Unser Konzert dort war viel beachtet und hatte großen Erfolg. Leider verpassten wir den Ministerpräsidenten Horst Seehofer (oder er uns?), der zwei Tage vor uns den Abend in diesem Club verbracht hatte.
(…)Für jemand wie mich, der das Land schon 1988 und 1990 auf Tourneen kennengelernt hat, war der nachhaltigste Eindruck die Entwicklung Brasiliens. Die Gebäude waren in viel besserem Zustand, ebenso die Straßen. Überall sah man Wachleute und mit Metro und Busen konnte man sehr schnell zurechtkommen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass alle aus unserer Reisegruppe voller nachhaltiger Eindrücke und wohlbehalten nach Bayern zugekehrt sind.“