Der Sonne entgegen – maurische Pracht in Andalusien (2016)

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Impressionen einer Reise durch den Süden Spaniens vom 18. bis 28. Juni 2016

Unsere Reisegruppe mit insgesamt 23 Teilnehmern wurde am Flughafen Stuttgart von unserer Reiseleiterin Barbara Rükgauer von Schwaben International sehr freundlich in Empfang genommen. Auch unter den langjährigen Reiseteilnehmern war die Wiedersehensfreude groß. Gespannt und voller Erwartung erreichten wir via München Málaga, den Ausgangspunkt unserer Rundreise. Hier empfing uns Reiseführerin Angela, die uns auf der gesamten Rundreise begleitete. Auf die neugierige Frage, wo sie denn ihr perfektes Deutsch gelernt habe, erfuhren wir unter Schmunzeln, dass sie eine gebürtige Deutsche sei, die vor vielen Jahren die Liebe nach Spanien verschlagen habe. Vom Hotel in Torremolinos, direkt an der Costa del Sol, hatten wir einen herrlichen Blick aufs Mittelmeer. Gerhard Wittlinger berichtet im Folgenden von den Höhenpunkten einer beeindruckenden und sinnlichen Reise durch Andalusien.

Pulsierendes Málaga und lebendiges Córdoba
Mehr oder weniger ausgeruht besichtigten wir am nächsten Vormittag bei einer Stadtrundfahrt die pulsierende Metropole
Málaga. Diese liegt am westlichen Rand des Mittelmeers in der gleichnamigen Bucht und ist das Herz der Costa del Sol.
Von der Gibralfaro-Burg genossen wir einen prachtvollen Ausblick auf den Hafen und die Altstadt. Blickfang war die Elisabethenkathedrale – mit nur einem Turm auch die „Einarmige“ genannt. Die zur freien Verfügung stehende Zeit nutzten
die Kunstliebhaber zum Besuch des Picasso Museums, in welchem über 200 Werke aus der Privatsammlung dieses weltberühmten Künstlers zu bewundern sind. Zuvor hatte uns Reiseführerin Angela bereits zum Geburtshaus und der Bronzestatue des Künstlers geführt.

Auf der autobahnähnlichen Schnellstraße, gesäumt von in der Sonne leuchtenden Oleandersträuchern, erreichten wir die tausendjährige Weltkulturerbe-Stadt Córdoba. Sie ist ein Schmelztiegel von Vergangenheit und Gegenwart und ein lebendiges Vermächtnis der verschiedenen Kulturen, die sich dort im Laufe der Geschichte niederließen. Staunend ließen wir uns vorbei am Alcázar, dem einstigen Königspalast, durch eines der überragenden Bauwerk der Stadt und Wahrzeichen, die Moschee-Kathedrale, führen.

In Ronda wurden wir von Angela bei einer Besichtigung der Stierkampfarena und einem Gang durch das Museum in die Geheimnisse des Stierkampfes eingeführt. Egal, wie man zu dieser Art der Unterhaltung stehe, sei diese doch ein nicht
wegzudenkendes, historisches Kulturgut.

Glanzvolles arabisches Granada
Glanzvoller Höhepunkt unserer abwechslungsreichen Reise war der Besuch von Granada, zu Füßen der zum Teil noch schneebedeckten Sierra Nevada zwischen den Flüssen Darro und Genil. Die weltberühmte mächtige Alhambra beeindruckte uns immens. Der ursprünglich arabische Name bedeutet „roter Palast“ und leitet sich von der Färbung der Mauern ab. Ein Gang durch den Generalife-Palast und die botanischen Gärten vervollständigten unser Bild von diesem Weltkulturerbe. Ein Fotostopp im weißem Dorf Nerja an der äußerst fruchtbaren Costa Tropical bildete eine willkommene Unterbrechung auf der Rückfahrt nach Torremolinos. Die oft weiten An- und Rückreisewege mit dem Bus wurden uns durch interessante Informationen versüßt. Reiseführerin Angela machte uns vertraut mit der wechselhaften Geschichte sowie der wirtschaftlichen und politischen Situation Andalusiens.

Vielfältige Costa de la Luz
Wir verließen unser Hotel in Torremolinos und machten uns auf den Weg an die Costa de la Luz am Atlantik. Bei einem Stopp in Marbella durften wir ehrfürchtige und staunende Blicke auf die luxuriöse Welt der „Schönen und Reichen“ werfen. Prinz Alfonso zu Hohenlohe hat dieses Imperium einst wesentlich mitgeprägt. Von einem Aussichtspunkt erblickten wir auf der Weiterfahrt in der Ferne den markanten Felsen von Gibraltar und erahnten die 14 Kilometer entfernte nordafrikanische Küste.

Die alte Handels- und Seefahrer Stadt Cádiz ist Partnerstadt der kubanischen Hauptstadt Havanna. Die Ähnlichkeit dieser beiden
Städte ist deshalb auch verblüffend. Ein Bad in den Wellen des Atlantiks war eine willkommene Erfrischung nach einem heißen
Tag. Nach der Besichtigung einer renommierten Bodega in Jerez de la Frontera wurden wir in die komplizierte Herstellung des beliebten Sherryweines eingeweiht. Beschwingt und heiter verließen wir nach der Verkostung einiger vorzüglicher Jahrgänge diese gastliche Stätte.

Sevilla – die ausdrucksvolle Schöne
Sevilla, die Hauptstadt der Provinz Andalusien, gehört wohl zu den schönsten Städten Spaniens. Diese Schönheiten vermittelte
uns Fatima, unsere humorvolle örtliche Stadtführerin. Wo soll man hier anfangen und wo aufhören? Ob Königspalast oder die größte Kathedrale, Besteigung der Giralda, dem Wahrzeichen der Stadt, oder die Plaza de España – jedes einzelne Monument ist ein beeindruckendes Erlebnis für sich. Auch die Zeugen der Weltausstellung 1929 und der Expo 1992 wurden uns nicht vorenthalten.

Der Besuch einer ausdrucksvollen und feurigen Flamencoshow vermittelte uns einen Einblick in die empfindsame Seele des andalusischen Volkes. Bei einem Abschiedsessen bedankten sich die Reiseteilnehmer bei ihrer Reiseführerin Angela für ihre liebenswerte Art, mit der sie kompetent und engagiert ihre wunderschöne Heimat nahegebracht hat. Angela war sichtlich berührt und bedankte sich ihrerseits insbesondere für die stete Pünktlichkeit der „Truppe“. Schon neugierig auf das nächstjährige Ziel traten wir erfüllt von den Eindrücken und Erlebnissen dieser gelungenen Reise den Heimflug an.