Die Insel der Götter – Reise nach Zypern (2019)

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An einem Dienstag traf sich die ehemalige Bürgermeistergruppe auf dem Flughafen Stuttgart zur Reise nach Zypern. Die meisten kannten sich schon und freuten sich auf ein Wiedersehen. Barbara Rükgauer von Schwaben International berichtet von den herrlichen Erlebnissen ihrer Reise.

Warm eingepackt verließen wir das kalte Deutschland und genossen nach der Landung in Larnaka die südliche Wärme. Unsere örtliche Reiseleitung Marianna brachte uns nach Nikosia, wo es im zentral gelegenen Centrum Hotel noch ein leckeres Abendessen gab und dann verdiente Bettruhe!

Am ersten Tag auf Zypern passierten wir zu Fuß die Grenze zum türkisch besetzten Teil Nikosias, die letzte geteilte Hauptstadt der Welt. Die Abfertigung ging zügig und wir tauchten nach wenigen Schritten in eine orientalisch angehauchte Atmosphäre ein. Zusammen mit Marianna und unserer türkischen Reisebegleitung Serap besichtigten wir die schöne Ayia-Sophia-Kathedrale, die alte Karawanserei Büyük Han und den Basar. Danach bewunderten wir an der Küste das im gotischen Stil erbaute Kloster Bellapais mit den Ruinen des beeindruckenden Kreuzganges. In der Mittagspause in Kyrenia mit seinem verträumten, urigen Fischerhafen genossen wir türkische Speisen und ein frisches Efes-Bier.

Tags darauf spazierten wir durch die Altstadt Nikosias Laiki Geitona mit ihrem bunten Treiben und besichtigten im Archäologischen Museum wahre Juwelen der byzantinischen Kunst und Kultur. Weiter ging es zur Agios-Ioannis-Kathedrale, die bis ins 18. Jahrhundert als Kloster diente. In unserer freien Zeit bummelten wir die Shopping-Meile der Ledra-Straße
entlang.

Am dritten Tag machten wir einen Ausflug nach Famagusta, das wieder im türkisch besetzten Teil Zypern liegt. Innerhalb der
mächtigen venezianischen Stadtmauern der Altstadt besichtigten wir die Lala Mustafa Pasha-Moschee, eine ehemals gotische
Kathedrale, und den Othello Turm, von dem man einen Blick auf die einstige touristische Hochburg und heutige Geisterstadt
Varosha werfen konnte. Eine gespenstische Ferienanlage gigantischen Ausmaßes, die seit der türkischen Invasion des nördlichen Teils der Insel den Dornröschenschlaf schläft. Dann ging es zur Ausgrabungsstätte des antiken Salamis, der einst größten und reichsten Stadt des antiken Zyperns. Den Abschluss des heutigen Tages bildete das imposante Kloster des Heiligen St. Barnabas.

Troodosgebirge und Scheunendachkirchen
Einer der wohl schönsten Ausflüge stand heute auf dem Programm: das Troodosgebirge. Es hält die aus dem Wasserdampf
kondensierten Wolken auf der Insel fest, sodass sie im Gebirge abregnen und die großen Flüsse speisen. Ohne das Gebirge wäre Zypern eine trockene und staubige Einöde. Seine Abgeschiedenheit hat die Menschen dort verändert und eine ganz eigene Kultur entstehen lassen. Viele kleine Dörfer liegen in den Bergen verstreut und sind oft nur schwer zugänglich. Das Leben ist einfach und doch gibt es hier etwas, das sonst nirgends auf der Welt zu sehen ist: die außergewöhnlichen Scheunendachkirchen. Sie wurden längst von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft. Nach der Mittagspause im urigen Ortskern des bezaubernden Bergdorfs Kakopetria, der „Sommerfrische“ Zyperns, ging es dann nach Paphos an die Küste, wo wir am Abend unser wunderschönes Strandhotel St. Georges bezogen.

Am nächsten Tag fuhr unser Bus in Richtung Norden nach Latchi, das vor allem wegen seinem pittoresken Hafen sehenswert ist und schöne Fotomotive bietet. Dort erwartete uns eine herrliche Bootstour vorbei an der Halbinsel Akamas, einem absolut unberührten Fleckchen atemberaubender Natur. Mehrere Vogelarten und Meeresschildkröten sind hier heimisch. Zu den Sehenswürdigkeiten der Halbinsel zählen auch die lange Avákas- Schlucht, der Grand Canyon Zyperns, und das „Bad der Aphrodite“.

Auf den Spuren der Griechen und Römer
Heute begaben wir uns auf eine spannende Zeitreise zurück in die Zeit der Römer und Griechen. Zuerst besuchten wir das Höhlenkloster des Heiligen Einsiedlers Neofytos. Dann spazierten wir durch Paphos. Die Überreste historischer Bauwerke und Ruinen zeugen von der alten und wechselhaften Geschichte der Stadt. Direkt am Hafen beginnt die sogenannte Archäologische Zone der Stadt. Die letzten Jahrhunderte über war Paphos nicht mehr als ein verschlafenes Fischerdorf. Erst nachdem im Jahr 1962 ein Bauer namens Hasip durch Zufall beeindruckende Mosaiken aus der Römerzeit entdeckte, gewann Paphos wieder an Bedeutung. Tags drauf ging die Fahrt durch das duftende Zederntal zur dicht bewachsenen Forststation Stavros tis Psokas, wo wir eine kleine Waldwanderung machten. Den scheuen Mufflons (Wildschafe) sind wir leider nicht begegnet. Dann besuchten wir Kykkos. Das von den Einheimischen so getaufte berühmteste, reichste und schönste Kloster der gesamten Insel, ist ein wichtiger Ort für Pilger, die die legendäre Marienikone vergöttern.

Beeindruckende Südküste Zyperns
Am heutigen Morgen stand Limassol an der schönen Südküste auf dem Programm. Etwa auf halber Strecke zwischen Paphos
und Limassol befindet sich einer der schönsten Strände Zyperns: Petra tou Romiou. Doch es ist nicht die Attraktivität des Strandes, die die Berühmtheit von Petra tou Romiou erklärt. Hier entstieg Aphrodite dem Meer. In Limassol machten wir dann einen Stadtrundgang durch die malerische Altstadt mit der schlichten Burg. Die Mittagspause in Ómodos: Einer der schönsten und wahrscheinlich fotogensten Orte Zyperns. Das Weinbauerndorf ist am Südhang des Tróodos-Gebirges gelegen. Der ganze Stolz des Örtchens ist jedoch das einst um 327 n. Chr. gegründete Timios-Stavrós-Kloster im Zentrum des Dorfes. Eine Weinverkostung in „Vlassides Winery“, wo wir ein paar edle Tropfen genossen und etwas über den Weinanbau in Zypern erfahren haben, rundete den Tag ab.

Die Zeit verging viel zu schnell. Voll von Eindrücken und schönen Erlebnissen nahmen wir Abschied von unserer hervorragenden und sympathischen Reiseleiterin Marianna, die uns ihre Heimat auf eine angenehme und abwechslungsreiche Weise näher gebracht hat. Auch die Gastfreundschaft der Zyprioten, ob griechischer oder türkischer Herkunft, hat uns alle sehr beeindruckt. Die Insel der Göttin Aphrodite ist eine Reise wert!